Antwort des Vereinsvorsitzenden an Brigitte Schulte

Sehr geehrte Frau Schulte,

zunächst möchte ich mich herzlich für Ihr Schreiben zum
Zugunglück von Bad Münder bedanken. (Text im Dateianhang)

Von Seiten des Vereins "Störfall Bad Münder e.G." erlauben Sie mir folgende Stellungnahme:

- Wie Sie den bisherigen Emails entnehmen können, wurde von unserer Seite
nie versucht Panik zu erzeugen, wohl aber Aufmerksamkeit.
Diese Aufmerksamkeit ist auch notwendig, da ähnliche Ungücke in der Vergangenheit
(Brunsbüttel 1989, Schönebeck 1996, Trier 2002 und viele weitere) bisher zu keinerlei
Konsequenzen geführt haben.

- Weder wurden Ortungssysteme für Gefahrgut-Transporte, wie im Workshop
des Bundesministeriums für Verkehr in ´99 bereits diskutiert, eingeführt.

- Noch wurden bundeseinheitlich Sicherheitsstandards entwickelt und eingeführt,
die der Bahn und andere Gefahrguttransporteure, für diese nicht vom Markt
regulierten Erfordernisse, Grenzen bei der Kostenreduktion setzen.

- Noch wurden Lehren in der Form der Krisenbewältigung angenommen.
Wahrheit und Klarheit gegenüber der Bevölkerung ist heute in derartigen Situationen
ein Muß der Politik. Verschleppungs- und Verschleierungsrhetorik ist in einer
modernen Informationsgesellschaft nicht salonfähig.

Stichwort Panik:
Panik wäre ausgebrochen, wenn sich ein Vorfall, wie in Bad Münder oder Schönebeck,
in einer deutschen Großstadt abgespielt hätte.

Der Verein "Störfall Bad Münder e.V." kann die Ereignisse nicht revidieren, aber
dokumentieren, um endlich Änderungen herbeizuführen.
Wir erhoffen uns, daß Sie als unsere Bundestagsabgeordnete die Sache tatkräftig
unterstützen. Das Problem muß dort angefasst werden, wo es entsteht -beim Gesetzgeber-.

Sie haben die Chance als MdB die entsprechenden Ansprechpartner im Bund
zum Handeln zu bewegen. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg.

Mit freundlichen Grüßen

Dirk Reinecke
-Dipl.-Volkswirt-
Vors. "Störfall Bad Münder e.V"
Angerstr. 27a
31848 Bad Münder

Tel.: 05042/929860
Fax: 05042/929862

e-mail: daevdr@aol.com